Unsere heutige Frage:
Brigitte, wie stehst Du zum Ausbau der Windkraft?
Brigitte Hofmeyer:
Wer den Ausstieg aus der gefährlichen Atomkraft will, muss für die Nutzung von Windkraft sein, sonst funktioniert die Energiewende nicht. Die SPD hat sich frühzeitig gegen den Weiterbetrieb von risikoreichen Atomkraftanlagen und für den Ausbau regenerativer Energien ausgesprochen.
Unser Ziel ist es, bis 2050 eine Versorgung zu 100% aus erneuerbaren Energien zu erreichen. Dazu benötigen wir zum einen mehr Energieeffizienz und zum anderen einen Energiemix aus Solar, Biogas, Wasserkraft, Erdwärme und natürlich auch Windkraft.
Der Landesentwicklungsplan schreibt vor, 2% der Landesfläche als Vorranggebiete für Windanlagen auszuweisen. Das darf aus meiner Sicht nicht dazu führen, dass einige Regionen, wie auch im Reinhardswald, überbelastet werden. Diese Belastung, insbesondere für Menschen sowie für Natur und Tourismus, muss besser verteilt werden. Daher hat der Ausbau der Windkraft mit Augenmaß zu erfolgen.
Wichtig ist für mich und die SPD, dass die Energiegewinnung dezentral mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wie auch der Kommunen erfolgt. Nur regionale Anbieter und Investoren können gewährleisten, dass der Ausbau in Abstimmung mit den Menschen in der Region geschieht und die Wertschöpfung vor Ort verbleibt. Es darf auf den Flächen von Hessen Forst zu keinen Fremdvergaben kommen. Fremdinvestoren ziehen die Gelder aus der Region und bringen den Kommunen keine Steuern. Hier ist die Landesregierung gefordert, dafür Sorge zu tragen, dass Bürgergenossenschaften wie kommunale Energiegenossenschaften vorrangig berücksichtigt werden. Wer die Windmühlen vor Augen hat, muss auch über deren Betrieb bestimmen und vom Gewinn profitieren können.