Montag, 24 Juni 2013 18:05

Jusos widersprechen Juli-Chef Lasse Becker: Rente mit 75 ist unsozial!

Die nordhessischen Jusos kritisieren die von Lasse Becker, dem Bundesvorsitzenden der Jungen Liberalen, geforderte Rente mit 75 Jahren als unsoziale Forderung.

„Die Erhöhung des Renteneintrittsalters bedeutet de facto nichts weiter als eine weitere massive Rentenkürzung. Das lehnen wir entschieden ab. Schon jetzt ist das durch diverse Rentenkürzungen zu erwartende Bruttorentenniveau für viele Arbeitnehmer deutlich zu niedrig. Lasse Becker fordert also im Klartext, einen weiteren massiven Anstieg der Altersarmut. Das ist nicht generationengerecht, sondern schlicht ungerecht,“ erklärte Oliver Schmolinski, Bezirksvorsitzender der nordhessischen Jusos.

Arbeitnehmer würden erheblichst belastet

Die von Becker im Gespräch mit der „Welt“ geforderte Umgestaltung des Rentensystems zu mehr (privater) Kapitaldeckung und weniger gesetzlicher Umlagefinanzierung, bedeutet nach Ansicht der Jusos, eine erhebliche zusätzliche finanzielle Belastung der Arbeitnehmer, die mehr Geld für private Vorsorge aufwenden müssen, um die sinkende gesetzliche Rente, die paritätisch von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert wird, auszugleichen. Gleichzeitig bedeutet „mehr Kapitaldeckung“ nach dem Riester-Renten-Prinzip, eine weitere massive Entlastung der Arbeitgeber, die nämlich nichts in die private Riester-Rente einzahlen.

Frontalangriff auf gesetzliche Rentenversicherung

„Lasse Becker nimmt damit einen Frontalangriff auf die gesetzliche Rentenversicherung vor und versucht die Arbeitgeber aus der Verantwortung für die Altersvorsorge ihrer Arbeitnehmer zu entlassen. Wir halten das für falsch. Wer eine menschliche Arbeitskraft nutzt und von ihrem erwirtschafteten Mehrwert profitiert, hat auch die Verantwortung dafür, dass der Mensch, der diese Arbeitskraft Jahrzehntelang erbracht hat, im Alter menschenwürdig und gut leben kann“, so Schmolinski weiter.

Kapitaldeckung steigert Risiken und macht Rente unsicherer

Auch die Einschätzung von Lasse Becker, dass „eine auf Kapitalaufbau basierende Altersvorsorge mehr einbringt als unser jetziges Umlagesystem“ ist nach Ansicht der Jusos schlicht falsch. Gerade die Riester-Rente beweist mit ihren schlechten Konditionen genau das Gegenteil. Zumal bei der Entwicklung der Kapitalmärkte und ihren erheblichen Risiken, wie die Finanzkrise zeigt, eine kapitalgedeckte Altersvorsorge immer ein Risiko ist, während die gesetzliche Umlagefinanzierung, schon aufgrund der Staatsgarantie erheblich sicherer ist. Schließlich wurde nicht umsonst 1957 von CDU und SPD das bis dahin kapitalgedeckte Rentensystem zu Gunsten des umlagefinanzierten Systems umgebaut, weil das kapitalgedeckte System massiv Altersarmut produzierte.

„Wieso sollen wir heute ein System wieder einführen, das in der Vergangenheit krachend gescheitert ist? Wir brauchen nicht mehr Kapitaldeckung, sondern mehr Umlage. Dazu muss endlich das Dogma der Beitragsstabilität der gesetzlichen Rente aufgegeben werden und das Rentenniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) wieder steigen. Das ist allemal für die Arbeitnehmer preiswerter und weniger risikobehaftet, als immer mehr private Altersvorsorgeversicherungen bezahlen zu müssen“, führte Oliver Schmolinski abschließend aus.

Sozial, demokratisch, gesellschaftsorientiert, familienfreundlich und bürgernah: SPD-Wolfhagen

Sozialdemokratische Politik in Wolfhagen

steht seit jeher für gerechte und erfolgreiche Politik für die Bürger/-innen. Wir setzen uns ein für Chancengleichheit, Bildungsgerechtigkeit, Integration, wirtschaftliche Entwicklung, ökologische Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir fördern die Attraktivität unserer Kommune und ihre Verankerung in einer starken Region. Wir treten ein für ein lebenswertes Wolfhagen!
Egal ob junge Familien oder alleinstehende Seniorinnen – in Wolfhagen soll sich jeder wohl und willkommen fühlen. Daher möchten wir den sozialen Trägern gute Rahmenbedingungen bieten, damit sie Menschen mit unterschiedlichen Bedarfen unterstützen können. Um als Kommune zukunftsorientiert zu bleiben, treten wir für bezahlbaren Wohnraum ein. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei Familien, Menschen mit geringem Einkommen oder Bedarf nach barrierefreiem Wohnraum. Des Weiteren muss die Stadt Wolfhagen für das Behindertengleichstellungsgesetz einen Plan zur Umsetzung aufstellen. Vieles ist bereits für die geschafft und wir werden alle weiteren Maßnahmen zur Verbesserung unterstützen.

Um sich in einer Kommune wohl zu fühlen, ist das gesellschaftliche Zusammenleben von großer Bedeutung.

Viele Faktoren spielen hier eine Rolle, so zum Beispiel die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Wenn das Vereinsleben breit gefächert ist und vielen Bürger/-innen die Chance zur Beteiligung bietet, wird der Ort belebt und gestärkt. Wir unterstützen daher alle ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen, Hilfsorganisationen, Kirchen und anderen Organisationen. Wir haben die Mitarbeiter/-innen der „Tafel“ genauso im Blick wie Sportler/-innen, Musiker/-innen, die Feuerwehren oder mildtätig arbeitende Menschen. Wir fordern die Verbesserung der Infrastruktur der Sportstätten, die weiterhin kostenlose Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen sowie den Erhalt aller Dorfgemeinschaftshäuser. Ein weiterer Wohlfühlfaktor sind Kinderbetreuung und -bildungsmöglichkeiten. Können Kinder im eigenen Ort in die Tagesstätte oder zur Schule gehen, unterstützt dies nicht nur die Eltern, sondern trägt auch zur Stärkung des Ortes bei. Daher müssen die Grundschulen in Ippinghausen und Wenigenhasungen erhalten bleiben. Wir sind außerdem seit Langem in die Gespräche zur Weiterentwicklung der Wolfhager Grundschule eingebunden – der Umzug in die renovierte ehemalige Berufsschule an der Liemecke ist ein tolles Ergebnis. Für Lebensqualität in Wolfhagen sorgen aber auch unsere Feste und Veranstaltungen, der Viehmarkt, das Kneipenfestival, Märkte und die Waldbühne Niederelsungen. Wir stehen zum Kulturzelt und den Events des Kulturladens. Weiterhin unterstützen wir die Gastronomie- und Hotelbetriebe in der Stadt aktiv. So fordern wir beispielsweise den Beitritt zur Touristischen Arbeitsgemeinschaft Habichtswald.

Dieses gesellschaftliche Leben ist jedoch ohne Infrastruktur nicht möglich.

Gerade in unserer ländlich geprägten Region kommt es auf gute und nachhaltige Politik an, die Möglichkeiten zur Entwicklung bietet. Wir brauchen Baugebiete in allen Teilen der Kommune, damit Gewerbetreibende und Familien die Möglichkeit haben, ihr Vorhaben bei uns realisieren zu können. Das Geld aus dem Dorfentwicklungsprogramm muss in den Dörfern ankommen, damit die Menschen von Bauplätzen, Sanierungsmaßnahmen und Naturschutz profitieren. In heutiger Zeit ist schnelles Internet sowohl für private Haushalte als auch für Gewerbetreibende das A und O. Wir haben den Breitbandausbau in den Stadtteilen maßgeblich mit auf den Weg gebracht. Auch wenn es im Moment noch hakt heißt unser Ziel: leistungsfähige Breitbandversorgung in jedem Haus! Bei der Verkehrssituation sind ebenfalls einige Situationen zu verbessern. In der Innenstadt ist die positive Entwicklung der gastronomischen Betriebe durch ein verbessertes Verkehrskonzept zu unterstützen. Freiraum statt parkender Autos, Sitzplätze statt Suchverkehr. Dies wollen wir umsetzen, damit die Innenstadt blüht. Dringender Handlungsbedarf besteht bei der Verkehrssituation in der Ippinghäuser Straße an der Grundschule. Die Situation der ein- und aussteigenden Schülerinnen und Schüler muss schnell verbessert werden. Und zuletzt ist die Gesundheitsinfrastruktur zu nennen: Die Kreisklinik Wolfhagen – das Thema der vergangenen Monate. Wir sind aktiv an Entwicklung und Betrieb unserer Kreisklinik beteiligt. Burkhard Finke und Heiko Weiershäuser (Förderverein) gehören zur Betriebskommission Kreisklinken. Wir stehen für eine dauerhafte und wohnortnahe stationäre Versorgung der Menschen im Wolfhager Land. Dafür haben wir zusammen mit Landrat Uwe Schmidt gekämpft und die Wiedereröffnung erreicht. Entwicklungen, die den Erhalt des Krankenhauses gefährden, treten wir entschieden entgegen.

Absolute Erfolgsthemen sind unsere Energie- und Klimapolitik.

Trotz vieler Widerstände haben wir unseren Weg zu einer Stadt mit 100-prozentiger Versorgung aus erneuerbaren Energien durchgesetzt. Windkraft, Solarenergie und energiesparende Straßenbeleuchtung sind super für die Umwelt und bringen viel Geld in die Stadtkasse. Die Bürger/-innen sind über die Bürgerenergiegenossenschaft an diesen Erfolgen beteiligt. Viele andere Kommunen übernehmen nun den Wolfhager Weg. Wir sind Vorreiterin und werden mit unseren Stadtwerken diese Entwicklung fortführen. Dazu wollen wir den Klimaschutzmanager unserer Stadt dauerhaft weiterbeschäftigen und den motorisierten Individualverkehr reduzieren, indem endlich die Radwege spürbar verbessert werden.

Unsere Finanzpolitik

zeichnet sich dadurch aus, dass eine aktive und gerechte Einnahmepolitik mit einer gezielten und maßvollen Ausgabenpolitik einhergeht, damit unsere Stadt mit ihren Stadtteilen auch künftig ein lebenswerter Wohnort für Menschen jeden Alters und für alle gesellschaftlichen Gruppen bleibt.