„Die nordhessischen SPD-Landtagsabgeordneten sprechen sich klar gegen eine Erdgassuche mit nicht kalkulierbaren Folgen in ihrer Region aus“, so die Sprecherin der SPD-Nordhessenrunde, Brigitte Hofmeyer. Der von einem kanadischen Unternehmen gestellte Erkundungsantrag auf Gassuche in Nordhessen müsse abgelehnt werden, da ein solcher Angriff auf die Natur Auswirkungen auf das Grundwasser und die Gesundheit der Bevölkerung hätte, befürchten die Landtagsabgeordneten.
Fracking ist eine umstrittene Methode zur Förderung von Erdgas. Dabei werden Chemikalien unter hohem Druck in Untergrundschichten gepresst. „Niemand kann ausschließen, dass damit eine Gefährdung unseres Grundwassers einhergeht“, stellt Hofmeyer fest. Dieses allein sei schon Grund genug, einen solchen Erkundungsantrag abzulehnen. Darüber hinaus würde der Bohrvorgang giftige Rückstände hinterlassen, die wiederum entsorgt werden müssten. „Das Ganze ist unausgereift und schadet der Natur und den Menschen“, so Hofmeyer.
Für die nordhessischen SPD-Landtagsabgeordneten sei es auch nicht nachvollziehbar, dass die zuständige Genehmigungsbehörde, das RP in Darmstadt, zunächst Zustimmung signalisiere. Dies sei mit Blick auf die unabsehbaren Gefahren unverantwortlich. Außerdem werde die Erlaubnis zur Erkundung bereits dazu führen, dass man spätere Bohrungen nicht mehr verhindern könne. Aufgrund eines solchen Eingriffs in Natur und Gesundheit sind die nordhessischen SPD-Abgeordneten entsetzt über das Schweigen aus Wiesbaden. „Hier geht es scheinbar nach dem Sankt Florians Prinzip – solange Südhessen nicht betroffen ist, gibt es in Wiesbaden keine Aufregung“ zeigt sich Hofmeyer erbost.
Dass die Landtagsanhörung nach langen Widerständen nun doch in Kassel stattfinde, sei ein kleiner Hoffnungsschimmer. „Wir hoffen, dass die Expertenanhörung auch die Landesregierung überzeugen wird, ein solches Wagnis nicht einzugehen“, so Hofmeyer. Alle betroffenen Landkreise und Kommunen hätten sich bereits gegen die gefährlichen Bohrungen ausgesprochen. Dies müsse bei der Genehmigungsbehörde Beachtung finden und dürfe nicht ignoriert werden. „Schließlich geht es hier um Lebensgrundlagen nachfolgender Generationen“, so Brigitte Hofmeyer.
Aus diesen Gründen hatte bereits die SPD Wolfhagen die Petition gegen das Fracking in der Stadtverornetenversammlung einstimmig unterstützt. Übrigens nicht nur in Wolfhagen, sondern in 27 von 29 Landkreiskommunen lehnte die SPD dies ebenso ab !
ERGÄNZUNG VOM 13.10.12
Gottschalck (SPD): Kein Fracking im Landkreis Kassel - Dreiste Entscheidung des Landesamtes
„Das sich eine Behörde des Landes Hessen (Hessisches Landesamtes für Umwelt und Geologie) erdreistet sogenannte „sinnvolle“ Bohrzonen für Fracking zu suchen, obwohl sich alle nordhessischen Landkreise gegen Fracking ausgesprochen haben, ist schon ein starkes Stück“, sagt die SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrike Gottschalck.
Der Kreistag des Landkreises Kassel habe bereits im Mai beschlossen, eine Genehmigungen für Erkundungen und Förderungen in Nordhessen zu erteilen. „Dieser Beschluss gilt und dafür wird die SPD mit allen Mitteln kämpfen“.
Gutachten vom Land Nordrhein-Westfalen, des Bundesumweltamtes und die Anhörung beim Regierungspräsidium belegten eindeutig die Risiken dieser Technolgie. Auch die Vorfälle in Niedersachsen und der laxe Umgang damit beruhigten nicht gerade.
„Die SPD-Kreistagsfraktion erteilt Fracking mit giftiger Chemie eine klare Absage und sieht selbst das saubere Erdgasbohren ohne Chemie kritisch, weil durch die Tiefenbohrungen auch Jahrtausende sicher eingeschlossene natürliche Erdgase freigesetzt werden könnten“, so Gottschalck.
Wir wollen zudem keine neue Ausbeutung fossiler Brennstoffe, sondern setzen in der Region auf dezentrale erneuerbare Energien.
EIL-Meldung: Großer Erfolg für alle Beschwerdeführer und damit für die Bürger:
Die HNA berichtet über einen vorläufigen Stop des Verfahrens. CDU und FDP sowie die Firma BNK Petroleum prüfen, ob die Einsprüche von Bürgern, Kommunalparlamenten und der Regionalversammlung gegen diese für Mensch und Umwelt gefährlichen Methode ihnen die Profite rechtlich verhageln können !
Hauptsache gestoppt, auch wenn der Grund doch sehr ... ist ! Wir bleiben für sie am Ball !