Auf Antrag der CDU haben wir uns im Jahr 2009 mit einer Reduzierung des Kulturpreises von 2500.-€ auf 1500.-€ einverstanden erklärt, so Rainer Ruth, Vorsitzender des Ausschusses für Jugend, Sport, Kultur und Soziales, weil wir dem Haushaltsdefizit der Stadt Wolfhagen Rechnung tragen und unsere Konsenspolitik aufrecht erhalten wollten. Die jetzige Entscheidung, den Kulturpreis 2010 ganz auszusetzen, halten wir aber für ein falsches und äußerst fatales Signal.
Wenn man die 1500.- € in Relation zum Haushaltsdefizit setzt, dann sind das 0,1% ! Mit dieser Einsparung wird der Haushalt nicht entlastet, aber das Signal an alle Kulturschaffenden gesendet: Ihr seit es uns nicht wert !
Und genau das war ja auch die Argumentation der CDU in der Ausschusssitzung. Da wurde von der CDU von einer „zu geringen Messlatte“ gesprochen und dass der Kulturpreis eine „Wertigkeit“ darstellen sollte und dass die beiden von uns vorgeschlagenen Projekte (Jugendfilmprojekt sowie AG Ab in die Mitte) dies nicht erfüllen würden, ergänzt Fraktionsvorsitzender Heiko Weiershäuser. Wenn in der Stadtverordnetenversammlung dann auch noch ausgeführt wird, man solle „denen nicht auch noch Geld hinterher kaspern“, dann muss sich die CDU fragen lassen, welches Problem sie mit einem Kulturprojekt, welches Integration, Sucht- und Gewaltprävention und pure Kulturarbeit vereint, hat.
Sich in der Stadtverordnetenversammlung hinter der Finanzargumentation zu verschanzen, zeugt von einer Unaufrichtigkeit den Jugendlichen und Organisatoren des Projekts gegenüber. Denn eines ist ganz klar: Wenn die CDU das Geld im Nachtragshaushalt (in dem Kulturpreis veranschlagt war!) genehmigt, dann aber die detaillierte Preisvergabe aussetzt, dann können die Finanzen nicht der wahre Grund sein, sondern nur der Preisträger !
Alternativer Kulturpreis der SPD
Wir bedauern die sture Haltung von CDU und Grünen außerordentlich und bitten alle Beteiligten in der Kulturarbeit in Wolfhagen, sich davon nicht entmutigen zu lassen. Wir als SPD setzen ein klares Zeichen „pro Kultur“ mit einem alternativen Kulturpreis. Die CDU redete nur von Anerkennung, wir wollen die Arbeit aber wirklich anerkennen und haben bereits angefangen, Spenden zu sammeln. Innerhalb von wenigen Stunden sind bereits mehr als 500.- € zusammen gekommen und weitere Spenden sind schon zugesagt.
Vielleicht können wir auf diesem Weg dazu beitragen, das fatale Signal von CDU und Grünen abzumildern und der überregional anerkannten Kulturarbeit in Wolfhagen die gerechte Wertschätzung geben, so Ruth und Weiershäuser abschließend !
Preisverleihung "Alternativer Kulturpreis" am 4.3.2011
Die Übergabe des gesammelten Bertrages erfolgt am 4.3.2011 in der Stadthalle Wolfhagen durch Thorsten Schäfer-Gümbel ! (siehe Kalender, Textteil zum 4.3.2011)